.
  • Erscheinungsbild und Charakter



    Der Mangalarga Marchador ist ein Vertreter der mittelgrossen Rassen. Er hat eine kraftvolle und wohlproportionierte Struktur. Sicher auch wegen seiner iberischen Vorfahren hat er einen noblen und harmonischen Ausdruck. Er verfügt über ein leichtes und kompaktes Gebäude. Sein Fell ist angenehm weich und glatt, ja seidig. Die Farben sind äusserst vielseitig mit einem Übergewicht bei den Schimmeln; Braune und Schwarze sind seltener. In letzter Zeit werden die Mischungen und Zwischentöne immer vielseitiger. Die Schecken – in Brasilien nennt man sie Pampa – sind ebenfalls stark auf dem Vormarsch.

    Das Temperament eines Mangalarga Marchador spiegelt den Spannungsbogen zwischen willig und zahm, jedoch gleichzeitig aktiv und agil wider. Seine Dynamik inbesondere bei der Marcha ist leichtfüssig, fast schwerelos. Das maximale Stockmass für Hengste und Stuten ist im Zeitablauf immer weiter angehoben worden. Heute liegt das Maximal-Mass eines Hengstes bei 1,57 Metern, bei einer Stute bei 1,54 Meter. Die Idealgrösse ist derzeit in den Rasse-Statuten mit 1,54 m für Hengste und 1,47 m für Stuten angegeben.

    Mangalarga Marchadores

    Der Kopf


    Das vielleicht herausragendste Merkmal des Mangalarga Marchador ist die Kopfform. Die Silhouette soll dreieckig sein und möglichst harmonisch wirken. Wünschenswert ist eine breite und ebene Stirn. Konvexe oder zu stark konkave Formen sind ausgeschlossen. Eine weitere charakteristische Eigenschaft sind die Augen des Pferdes. Sie sollen gross sein und hervortreten, vor allem aber ausdrucksvoll und mit langen Wimpern ausgestattet sein.

    Weiterhin ist auffallend, dass die Ohren leicht sichelförmig und parallel sein sollen, dabei zeigen die Spitzen der Ohren nach innen. Der Nacken und der Hals sollen gut definiert, biegsam und athletisch sein. Das Maul ist mittelgross und mit festen, gleich grossen und gut beweglichen Lippen ausgestattet. Die Nüstern sind grösser proportioniert und sehr beweglich.

    Mangalarga Marchadores

    Der Hals


    Ein weiteres rassetypisches Merkmal ist der pyramidenförmige Hals, der in einer ausgewogenen Proportion zum Gebäude steht. Er ist von einer muskulösen Struktur und sehr flexibel. Der Hals des Hengstes darf dabei auch leicht konkav gebogen sein. Das gilt als geschlechtsspezifische Ausprägung beim männlichen Tier. Die Mähne soll feinhaarig und seidig sein. In der Praxis kann hier allerdings jede beliebige Version angetroffen werden. Alle denkbare Farben und Farb-Kombinationen, oft auch im Farbkontrast zum Fell, sind anzutreffen, bis hin zu geradezu barocken Längen und Wellungen ...es sind keinerlei Grenzen erkennbar.

    Mangalarga MarchadoresMangalarga Marchadores

    Der Rumpf


    Am Körper des Mangalarga Marchador soll der Widerrist gut definiert, lang und hervorragend sein. Die Brust soll tief, lang, muskulös und nicht hervorspringend sein. Der Rücken des Pferdes soll mittellang, gerade und mit einer ausgeprägten Muskulatur ausgestattet sein. Lende kurz und gerade mit harmonischer Verbindung von Rücken zur Kruppe, stark bemuskelt. Der Schweif des Mangalarga Marchador soll gut eingepflanzt sein, kurze Schweifrübe, fest und nach unten gerichtet sein, während die Spitze vorzugsweise leicht nach oben gebogen sein soll, wenn sich das Tier bewegt. Die Schweifhaare sind idealerweise fein, nicht übermassig viel und von seidiger Erscheinung.

    Mangalarga Marchadores

    Das Fundament


    Die Schulter des Mangalarga Marchador wird wiederum als eines der bedeutendesten Kennzeichen des Pferdes erachtet. Sie soll ausgesprochen lang und vor allem schräg vom Widerrist vorwärts-abwärts gerichtet sein. Sie muss von einer starken Muskulatur deutlich gegen den Hals abgegrenzt sein. Im Ergebnis wird dadurch das Auffussen bei der Marcha weicher abgefangen und der Komfort gewährleistet. Unterarm und Unterschenkel sind lang, muskulös und korrekt gestellt. Sprunggelenk trocken, stark, korrekte Stellung. Röhrbein kräftig, Hinterröhre gerade, kurz, trocken, senkrecht stehend mit kräftigen, gut sichtbaren Sehnen; Fesseln mittellang stark und schräg; ausgeprägte Gelenke. Insgesamt sollte die Neigung der hinteren Fessel etwas stärker als die der vorderen sein, denn auch dies ist wiederum ein erheblicher Einflussfaktor für die Geschmeidigkeit des Abfussens und damit für den Komfort der Marcha.
    Mangalarga Marchadores